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Kategorie: Stellungnahme

Stellungnahme zum Lizenzantrag für die ProA

Die Aufstiegsfeier 2014. Der Derby-Heimsieg über Rhöndorf im letzten Heimspiel vor Corona. Krimis gegen Trier. Der Regionalliga-Kantersieg über Essen. Choreos und Humbas. Oder auch der bittere Abstieg 2019 gegen Würzburg.

Jeden Fan verbindet mit der Heimspielstätte seines Vereins eine besondere Bindung. Hier erleben wir unzählige emotionale Momente, schaffen Erinnerungen und sammeln Freunde fürs Leben. Wir leiden hier. Wir feiern hier.

Leider scheinen sich die Rheinstars darum nicht zu scheren. Im Lizenzantrag für die ProA wurde ausgerechnet die Sporthalle Menzenberg unseres Erzrivalen aus Rhöndorf als Heimspielstätte angegeben. Bekanntermaßen erteilte uns die Liga die beantragte Lizenz wegen unzureichender Kapazität nicht und wir bleiben vorerst in der ProB.

Für uns ist das Handeln des Vereins dennoch eine absolute Frechheit, mit der eine rote Linie überschritten wurde. Zumal uns diese Pläne trotz stattfindender Gespräche verschwiegen wurden.

Aber der Reihe nach…
Bereits nach dem Jahreswechsel suchten wir mit dem Verein regelmäßig den Austausch über die geplante Hallen- und Lizenzsituation bei einem möglichen Aufstieg. Durch die sportliche Glanzleistung des Teams erschien die Meisterschaft nunmal nicht mehr ganz abwegig.

Nachdem die Kölnarena in Deutz glücklicherweise schnell als Option vom Tisch war, rumorte es gewaltig rund um mögliche Alternativen. Die Machbarkeit von Heimspielen in Dormagen, Leverkusen oder Bonn soll zwar geprüft worden sein, doch konkrete Pläne ergaben sich hier nicht. Unsere Abneigung gegenüber dieser Möglichkeiten kommunizierten wir früh und setzten uns dafür ein, nur Optionen in Köln in Erwägung zu ziehen.

Rund um die Halbfinal-Serie gegen Ulm sicherte man uns von Vereinsseite zu, dass es zwei mögliche Hallenoptionen in Köln gebe und unsere ProA-Heimspiele innerhalb der Stadtgrenzen stattfinden würden. Beruhigt legten wir den Fokus anschließend auf die letzten Saisonspiele und den Aufstieg.

Nach Saisonende herrschte dann wochenlang Funkstille rund um die Lizenzvergabe. Selbst nachdem die Liga den abgelehnten Protest längst kommunizierte, ließ eine Reaktion unseres Vereins auf sich warten. Dass unsere ProA-Heimspiele in Bad Honnef stattfinden sollten und die Sporthalle Menzenberg als Spielort im Lizenzantrag angegeben wurde, erfuhren wir erst in einem Nebensatz über die offiziellen Kanäle – Monate nach der Frist zur Einreichung der Lizenzunterlagen.

Wieso haben wir damit ein Problem?
Natürlich hätten wir der Mannschaft, dem Verein und auch uns von ganzem Herzen gewünscht, auf die ProA-Bühne zurückzukehren. Nach all den Jahren des Leidens, die wir teilweise sogar zurück im Amateurbasketball verbringen mussten, wünschen wir uns alle sportlichen Erfolg. Aber nicht um jeden Preis. Und nicht, wenn das bedeutet, seine Werte, Identität und Heimat hinter sich zu lassen.

Dass die Stadt Köln in den letzten zehn Jahren unbedingt mehr in den Bau einer bundesligatauglichen Sporthalle hätte investieren müssen: Geschenkt! Aber dann in eine andere Stadt und auch noch in die Halle des Erzrivalen ziehen zu wollen, nur um eine Liga höher zu spielen – das ist ein Schlag in die Fresse von uns Fans, die dem Verein all die Jahre auch nach dem sportlichen Absturz die Treue gehalten haben und hunderte Kilometer pro Saison für unsere Farben zurücklegen.

Für die Zukunft erwarten wir, dass Heimspiele in einer anderen Stadt – und erst recht bei unseren Rivalen – nicht weiter in Betracht gezogen werden. Mit den Grundwerten von uns Fans ist das nicht vereinbar. Außerdem sollte sich frühzeitiger mit der Umsetzung der an den Aufstieg geknüpften Bedingungen auseinandergesetzt werden.

Heimspiele in einer anderen Stadt werden wir nicht akzeptieren – auch nicht vorübergehend. Die Identität eines Vereins liegt in seinen Wurzeln und die sind in Köln. Diese Identität als Kölner Sportverein nur für einen sportlichen Aufstieg aufzugeben, ist eine Frechheit. Auf unsere Meinung und auch die vieler anderer, unorganisierter Fans wird geschissen und man hat mal wieder sein eigenes Ding durchgezogen.

Heimspiele im Exil für sportlichen Erfolg. Ist es das, was ihr wollt?! Dann aber ohne uns.

Stellungnahme zum Materialverbot in Schwelm

Zu Beginn des vierten Viertels unseres heutigen Heimspiels haben wir in Block A ein Spruchband mit der Aufschrift „Gegen Materialverbote“ gezeigt. Eine Erklärung zu den Hintergründen und unseren Absichten wollen wir euch mit den folgenden Zeilen liefern.

Mit Unverständnis mussten wir bei unserem Auswärtsspiel bei den EN Baskets Schwelm am Samstag, den 21.01.2023 durch den Heimverein ausgesprochene und zuvor nicht angekündigte Materialverbote hinnehmen.

Nach unserer Ankunft in Schwelm verbat uns der anwesende Ordnungsdienst, mit jeglichem Material die Halle zu betreten. Konkret wurde uns das Mitnehmen aller Banner, Fahnen, Doppelhalter und Co verboten. Für uns vollkommen überraschend, kam es bei unseren vergangenen Gastspielen in Schwelm doch zu keinerlei Vorfällen. 

Eine klare Kommunikation dieser Materialverbote seitens der Schwelmer blieb vorab ebenfalls aus, standen wir doch im Vorfeld des Spiels mehrfach im Kontakt mit dem Heimverein. Über eine Einschränkung von Materialien wurden wir dabei nicht informiert und auch auf der Website ließ sich dazu nichts finden. Dazu kam, dass Teile des Ordnungsdienstes uns gegenüber äußerst unfreundlich agierten und jegliche vernünftige Gesprächsbasis verhinderten.

Nach langen Diskussionen wurde uns vom Ordnungsdienst vorgeschlagen, das Material doch einfach unbewacht in einer Ecke im Foyer der Halle stehen zu lassen und nach dem Spiel wieder mitzunehmen. Dass das für uns keine Option darstellte, sollte selbstverständlich sein. Alle unserer Versuche, sich mit Vereinsvertretern oder der Geschäftsführung dazu austauschen zu können, wurden vom Ordnungsdienst unbegründet abgelehnt.

Erst durch das freundliche Vermitteln seitens der Schwelmer Fanszene gelang es uns, das Material zumindest eingepackt mit in den Gästeblock zu nehmen. Selbst das Aufhängen einer Trommel bedurfte dann noch einiger Überzeugungsarbeit und wurde nur unter Auflagen gestattet.

Wir können dieses Materialverbot im Allgemeinen, besonders aber auch dieses Vorgehen überhaupt nicht nachvollziehen. Wir fordern die Geschäftsführung der Baskets Schwelm daher auf, diese Materialverbote aufzuheben und Gästefans zukünftig vernünftig zu behandeln. Solche unsinnigen Einschränkungen zerstören auch das letzte bisschen Fankultur im Basketball.

Gegen Materialverbote – Für Fankultur!

Flying Flönz, 04.02.2023

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